Josefsheim, Bigge

Gestern wurde den Bewohnern der symbolische Schlüssel für die neuen Wohngebäude in Sundern überreicht. Mit dabei waren v.l.n.r.: Gerhard Freund und Janine Rottler (Geschäftsführung Josefsheim gGmbH), Klaus-Rainer Willeke (Bürgermeister der Stadt Sundern), Petra Harmann-Schmidt (Inklusionsbeauftragte der Stadt Sundern), Simon Rose (Bewohner), Ferdi Lenze (HSK-Behindertenbeauftragter), Michaele Halbey (Josefsheim Geschäftsfeldleiterin Besondere Wohnform), Heinz Ahrenhövel (HSK-Behindertenbeauftragter), Marius Müller, Melissa Hufnagel und Pastor Richard Klamann (Bewohner:in der Inklusionswohnhäuser) sowie Theresa Nöker und Nadine Ortjohann (Josefsheim-Team Sundern)

Neuer Josefsheim-Standort: Echte Teilhabe mitten in Sundern

Einfach mittendrin wohnen und dabei sein, das bietet das Josefsheim nun zentral in Sundern/ Sauerland

 

Im Herbst 2021 sind die ersten Mieter in die beiden neu errichteten Wohnhäuser in der Kurzen Straße eingezogen. Barrierefrei, betreut und in modernen Räumen sind sie hier zu Hause. "Endlich lebe ich wieder in meinen eigenen vier Wänden. Die letzten fünf Jahre musste ich in einem Altersheim leben, da es in Sundern aufgrund meiner Behinderungen keine passenden Wohnangebote gab", erzählt die 36-jährige Melissa Hufnagel. Wäsche waschen, selbst einkaufen und kochen gehören jetzt wieder zu ihrem normalen Alltag. Für viele ist es aber die erste eigene Wohnung. Es sind nur noch wenige Wohneinheiten frei, darum fand nun ein erstes Pressegespräch in den neuen Räumlichkeiten statt. Das Konzept für Menschen mit Behinderungen ist so weit gefasst, dass hier Menschen ein besonderes Wohnangebot gemacht wird. Und: in beiden Häusern können auch Bürger:innen ohne Behinderung eine Wohnung mieten. Obwohl der Altersdurchschnitt inzwischen bei "nur" 24 Jahren liegt, ist Richard Klamann, ehemaliger Pastor einer Sunderaner Kirchengemeinde, hier sehr glücklich. Er betont während des Gespräches, dass für ihn eine Wohnung im Ortskern von Sundern immer ein Traum gewesen ist.

 

Das zukunftsweisende Wohnkonzept der Josefsheim gGmbH setzt für alle Bewohner darauf, gesellschaftlich und sozial eingebunden zu sein. Neben dem Inklusionsraum gibt es gemeinsam nutzbare großzügige Grünanlagen. "Endlich weiß ich, wo ich Samstagabend Fußball gucken kann", sagte schmunzelnd Bürgermeister Klaus-Rainer Willeke, der bei der gestrigen symbolischen Schlüsselübergabe mit dabei war. Er bezeichnet die neuen Wohnhäuser in der Kurzen Straße "als quirligen Mittelpunkt zum Wohlfühlen mitten in Sundern. Aus meinem persönlichen Umfeld kenne ich die JG-Gruppe, zu der auch das Josefsheim gehört, seit vielen Jahren. Daher weiß ich, dass Sie immer sehr nah, in besondere Art und Weise für die Menschen arbeitet. Dies ist auch hier in den neuen Räumlichkeiten spürbar. Die ausgesuchten Materialien, die Bauweise aus Holz wirken schön und dennoch grundsolide", so Willeke. Die Vollbelegung ist tatsächlich in Aussicht. Obwohl derzeit noch einige Wohnungen angeboten werden, sind jetzt schon nahezu alle Angebote der besonderen Wohnform für Menschen mit Unterstützungsbedarf belegt. Das Besondere ist die 24/7 Unterstützung, die ganz individuell den Bedürfnissen jedes Einzelnen angepasst wird. "Besonders morgens ist viel bei uns los. Alle fahren oder gehen fast gleichzeitig zur Arbeit, da ist wie überall gutes Zeitmanagement gefragt", sagt Nadine Ortjohann, Josefsheim-Abteilungsleiterin in Sundern. Viele der hier lebenden Menschen arbeiten wohnortnah in Werkstätten der Caritas, einem der vielen Josefsheim-Kooperationspartner. Stolz ist das Josefsheim-Team auf die neue Fahrlinie Sundern-Bigge, bietet diese doch Potential für weitere Beschäftigung in der Werkstatt für behinderte Menschen in Bigge.

 

Inklusives Wohnen - "Kurze Straße" in Sundern

  • Baubeginn für die beiden Häuser war 2018, die ersten Menschen mit Behinderungen zogen im Oktober 2021 ein, zum jetzigen Zeitpunkt gibt es nur noch wenige freie Wohnungen.
  • Insgesamt wurden für 24 Menschen mit Behinderung besondere Wohnformen angeboten. Diese erhalten von 21 Mitarbeitern 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche individuelle Unterstützung.
  • Die inklusive Standortentwicklung in Sundern wurde im Vorfeld durch ein von Aktion Mensch gefördertes Projekt gemeinsam von den Partnern Stadt Sundern, dem IWB Sundern, dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e.V, der Caritas Arnsberg Sundern, Behinderten-Interessenvertretung Stadt Sundern, dem Behindertenbeauftragten des Hochsauerlandkreises sowie der Josefsheim gGmbH initiiert.
  • Raumkonzept: fünf Hauswohngemeinschaften für je vier Personen (4-er WGs), zwei Singleapartments, eine Paarwohnung/ 2-er WG; fünf Wohnungen von ca. 80 Quadratmeter Größe stehen für alle interessierten Bürger:innen noch zur Vermietung frei.
  • Der Standort der beiden Wohngebäude liegt attraktiv in direkter Nähe zum Zentrum von Sundern; Einkaufsmöglichkeiten, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, Freizeit- und Kulturangebote, öffentlicher Personennahverkehr und weiteres sind auf kurzem Wege erreichbar.
  • Einige barrierefreie Wohnungen sind noch frei und können gemietet werden. Bei Interesse melden Sie sich gerne direkt bei Christine Schültke, c.schueltke[at]josefsheim-bigge.de.
  • Mehr Infos: www.sundern-mittenrin.de


Hintergrund
Sowohl das Berufsbildungswerk Bigge, das Heinrich-Sommer-Berufskolleg, die Werkstätten für behinderte Menschen in Bigge und Lipperode, die ambulanten und besonderen Wohnangebote an drei Standorten im Hochsauerlandkreis und Kreis Soest, die Heilpädagogische Kindertagesstätte Sonnenschein sowie der Franziskushof als Ausbildungs- und Werkstattbetrieb gehören zum Gesamtunternehmen Josefsheim gGmbH. Der führende Inklusions-Dienstleister in Südwestfalen für Menschen mit Körper-, Lern-, Sinnes-, psychischen, geistigen und Mehrfachbehinderungen sowie für Menschen, die kurzfristig oder dauerhaft einen besonderen Unterstützungsbedarf haben. An den Unternehmens-Standorten in Olsberg-Bigge, Lippstadt-Lipperode und Sundern werden mehr als 800 Menschen jeden Alters gefördert, ihre Chancen und Möglichkeiten zur Teilhabe und Inklusion in der Mitte der Gesellschaft zu verwirklichen. Im Mittelpunkt steht hierbei immer der einzelne Mensch mit seinen individuellen Vorstellungen und Zielen, sowohl für die Beschäftigten, Mitarbeitenden, Bewohner:innen als auch den Mitwirkungsgremien der verschiedenen Unternehmensbereiche sowie den beiden Fördervereinen in Lipperode und Bigge.

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