Von A wie „Abendlob“ bis Z wie „Zumba“: Der neue Freizeit- und Bildungskatalog des Josefheimes ist pünktlich zum Kursstart für das zweite Halbjahr 2022 erschienen – erstmals im neuen Design und umfangreich wie noch nie. Auf 115 Seiten enthält die DINA-4-Ringbuch-Broschüre mehr als 80 analoge wie digitale Angebote. Ganz wichtig: „Alle Angebote sind in leichter Sprache, das heißt in möglichst kurzen Sätzen, und mit erklärenden Piktogrammen formuliert“, betont Janine Rottler, pädagogische Geschäftsführerin der Josefsheim gGmbH.
Der Katalog wendet sich vor allem an Menschen, die im Josefsheim leben und in den Werkstätten arbeiten. Das Besondere: Kooperationsangebote wie zum Beispiel VHS- Kochkurse sind indes für jedermann offen. Menschen mit Unterstützungsbedarf können hier gemeinsam mit Freunden oder Geschwistern teilnehmen. „Sowohl für den Kreativworkshop als auch für den Kurs ,Vorsorge-Vollmacht, Betreuungs-Verfügung, Patienten-Verfügung‘ und für die spannende Bildungs-Reise in die Grimmwelt Kassel, die für Mai 2023 geplant ist, sind aktuell noch Plätze frei“, betont Rottler. Buchen lassen sich diese Angebote über die VHS oder den Freizeit- und Bildungskatalog. Letzterer wurde in allen Wohnbereichen sowie jeder Werkstatt-Abteilung an den Standorten Lipperode, Sundern und Olsberg-Bigge verteilt. Angehörige und Kooperationspartner haben ihn über den bestehenden E-Mail-Verteiler als pdf bekommen. Zudem ist er online und über Social-Media-Kanäle des Josefsheims verfügbar. Bei Facebook etwa sind alle Angebote permanent über den Kalender einsehbar, ebenso wie Infos zur Anmeldung.
Von berufsqualifizierenden Angeboten bis hin zu Sport und sozialer Teilhabe: Sechs Farben für sechs Kategorien
Das Programm unterteilt sich erstmals übersichtlich in die Leistungsbereiche Wohnen, Werkstatt für behinderte Menschen (kurz: WfbM) und Sozial-Räume. Die Leistungsbereiche Wohnen und WfbM unterscheiden sich in ihrer Zielsetzung. So steht bei den Angeboten des Wohnens die soziale Teilhabe im Mittelpunkt, bei den WfbM-Angeboten die Teilhabe am Arbeitsleben im Fokus.
Insgesamt sechs Farben weisen im Katalog auf die einzelnen Bereiche hin: Rot steht für Angebote kognitives Lernen und stärkt die Handlungs-Kompetenz. Diese Angebote reichen von „Klug durch Kino“ bis hin zu Infos zur „gesetzlichen Betreuung“ oder „Gebärdensprache“. Blau steht für Sport und Entspannung, neben vielen anderen stehen Bogenschießen, Boccia oder Special Olympics-Angebote zum Programm. Grün symbolisiert berufsqualifizierende Angebote und Lila bietet Angebote zur Förderung des Übergangs auf den ersten Arbeitsmarkt. Wer sich für einen gelben Kurs entscheidet, der favorisiert Kreative Angebote, zum Beispiel das Singen in der Gemeinschaft oder Kunstangebote jeder Art. Kursleiter:innen sind vor allem Mitarbeitende, aber ebenso Menschen, die im Josefsheim leben und arbeiten, Ehrenamtliche und Mitarbeitende der Kooperations-Partner wie VHS, HSK-Musikschule, Olsberg Touristik, Special Olympics oder einige Vereine. „Uns geht es darum, vielfältig Teilhabe zu ermöglichen, im Sozialraum aktiv zu sein und immer stärker integriert zu werden“, betont Janine Rottler. Daher sollen nach und nach weitere Partner von außen mit ins Boot geholt werden.
Selbstständigkeit und Teilhabe als oberstes Ziel
Barrierefreie Angebote aus dem Sozialraum finden sich betont als eigene, sechste Kategorie und grau hinterlegt im Katalog. Direkt im Anschluss ist der Veranstaltungskalender für alle Josefsheim-Standorte bis Ende des Jahres abgedruckt. Das Oktoberfest in der Konzerthalle Olsberg ist hier ebenso aufgeführt wie Lippstadt Culinaire oder das Stadtfest Sundern. Janine Rottler: „Vom Wohnen über das Arbeiten bis hin zur Freizeit: Selbstständigkeit im Alltag und die dadurch gelebte Inklusion ist unser oberstes Ziel. Auch in den Themen spiegelt sich dies wider. „Dies betrifft Kurse zum eigenständigen Kochen wie solche zur Mobilität im Sozialraum, zur Medienkompetenz und ja, auch Workshops zum Nägel lackieren, welches unter dem Aspekt Selbstfürsorge das Selbstbewusstsein stärken kann.“
Zurück zu „A“ wie Abend-Lob und „Z“ wie Zumba, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Einmal im Monat wird als Abendlob eine gemeinsame ruhige Zeit im Lebensgarten oder in der Josefsheim-Kirche angeboten. Oder aber es geht – natürlich auch für Rollstuhlfahrer – beim Zumba aufs Parkett und an die eigene Fitness. Gern auch beides und noch mehr. Wichtig ist, dass jedem, der möchte, auch ermöglicht wird zu partizipieren.
Infobox:
- Nicht erst seit Inkrafttreten des neuen Bundesteilhabegesetzes (BTHG), aber durch dieses unwiderruflich, sind Einrichtungen wie die Josefsheim gGmbH aufgefordert, Menschen mit Behinderungen zu bilden und ihnen bestmöglich Teilhabe und Inklusion im sozialen Raum, das heißt, dort, wo sie leben, wohnen und arbeiten, zu ermöglichen.
- Der seit 2020 erscheinende Freizeit- und Bildungskatalog des Josefsheims spiegelt diesen Anspruch wider und bietet Angebote, die den Lebensalltag in allen Bereichen abbilden.
- Für die Zukunft sollen verstärkt weitere Kooperationspartner mit ins Boot genommen werden.
- Interessierte Teilnehmer oder zukünftige Partner können sich bei Interesse gerne direkt beim Josefsheim-Team melden. Ansprechpartnerin für Freizeit- und Bildungsangebote der sozialen Teilhabe ist Friederike Schulte (Tel. 02962-800, f.schulte@josefsheim.de) und Margit Niggemeier ist die erste Ansprechpartnerin für Bildungsangebote zur Teilhabe am Arbeitsleben (Tel. 02962-800, m.niggemeier@josefsheim.de)
Hintergrund: Josefsheim gGmbH
Sowohl das Berufsbildungswerk Bigge, das Heinrich-Sommer-Berufskolleg, die Werkstätten für behinderte Menschen in Bigge und Lipperode, die ambulanten und besonderen Wohnangebote an drei Standorten im Hochsauerlandkreis und Kreis Soest, die Heilpädagogische Kindertagesstätte Sonnenschein sowie der Franziskushof als Ausbildungs- und Werkstattbetrieb gehören zum Gesamtunternehmen Josefsheim gGmbH, den führenden Inklusions-Dienstleister in Südwestfalen für Menschen mit Körper-, Lern-, Sinnes-, psychischen, geistigen und Mehrfachbehinderungen sowie für Menschen, die kurzfristig oder dauerhaft einen besonderen Unterstützungsbedarf haben. An den Unternehmens-Standorten in Olsberg-Bigge, Lippstadt-Lipperode und Sundern werden mehr als 800 Menschen jeden Alters begleitet, ihre Chancen und Möglichkeiten zur Teilhabe und Inklusion in der Mitte der Gesellschaft zu verwirklichen. Im Mittelpunkt steht hierbei immer der einzelne Mensch mit seinen individuellen Vorstellungen und Zielen, sowohl für die Beschäftigten, Mitarbeitenden, Bewohner:innen als auch den Mitwirkungsgremien der verschiedenen Unternehmensbereiche sowie den beiden Fördervereinen in Lipperode und Bigge.
Fotos: Josefsheim gGmbH